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1. September 2021

Schulklasse forscht an Seegras im Nationalpark Wattenmeer

Seegrasdichte, Artenspektrum, Sedimente, Transekte, Kartierpunkte, Tablet, GIS, Fernerkundung, Gummistiefel – mit diesen Begriffen und Utensilien kennen sich 20 Schüler:innen des Gymnasiums Heide-Ost seit Kurzem bestens aus. Fünf Tage lang schlüpften sie auf Föhr in die Rolle von Wattenmeer-Wissenschaftler:innen, um die Nationalparkverwaltung Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer beim Seegrasmonitoring zu unterstützen. 

Fachlich begleitet wurde das Forschungscamp unter anderem von Jörn Kohlus, dem Experten der Nationalparkverwaltung für Seegras und dessen Erforschung. "Die von den Jugendlichen gesammelten Daten verwenden wir zum einen für unser Seegrasmonitoring, also die dauerhafte Beobachtung der Entwicklung der Seegrasbestände im Nationalpark. Zum anderen vergleichen wir die Kartierungen mit Satellitenbildern, um deren Tauglichkeit zu überprüfen", erklärt Kohlus und freut sich über den beidseitigen Nutzen. "Anders als in der Schule fließt die Arbeit der Schulklasse direkt in die echte Wattenmeerforschung mit ein – das motiviert die Jugendlichen beim Lernen und hilft uns beim Datensammeln."

Wissenschaft zum Mitmachen: Jörn Kohlus (linkes Bild 3. v. r.) zeigt den Teilnehmenden des Forschungscamps, wie Seegrasmonitoring im Nationalpark Wattenmeer funktioniert. Hinweis für die Redaktionen: Die Fotos dürfen in Verbindung mit dieser Medieninformation und unter Angabe der Bildquelle "© Evelyn Schollenberger/LKN.SH" gerne veröffentlicht werden. Herunterladbar unter: www.nationalpark-wattenmeer.de/news/forschungscamp

 

Die Schüler:innen kartierten im Watt vor Föhr 140 Flächen mit einer Größe von zehn mal zehn Metern und trugen die erfassten Daten, wie Standort, Seegrasdichte, Tierarten und Sedimenttyp direkt per Tablet ins Geoinformationssystem (GIS) ein. In die technische Verarbeitung der Daten wurden die jugendlichen Forschungsteams von Mitarbeitenden des Environmental Systems Research Institutes (Esri) eingeführt. Der GIS-Softwarehersteller übernahm zudem alle Kosten für das Sommercamp.

"Wir setzen uns dafür ein, jungen Menschen die Faszination der Geoinformatik näherzubringen. Mit GIS können sie die Welt neu entdecken und ein zukunftsträchtiges Arbeitsfeld kennenlernen", erläutert Jonathan Otto von Esri das Engagement für digitale Bildung im Nationalpark Wattenmeer. Die Firma unterstützt seit über zehn Jahren Jugendcamps in Großschutzgebieten. 

Dass eine Nationalpark-Schule aus Dithmarschen zum Sommercamp nach Föhr eingeladen wurde, ist dem aktuellen Nationalpark-Themenjahr zu verdanken. Die Nationalparkverwaltung hat 2021 unter das Thema "Wissenschaft im Wattenmeer – Dem Verborgenen auf der Spur" gestellt und seine Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit danach ausgerichtet. 

Die Nachfrage unter den 25 Nationalpark-Schulen war so groß, dass eine Auswahl getroffen werden musste. "Das Gymnasium Heide-Ost mit seinem 11. Jahrgang im Bioprofil hat die überzeugendste Bewerbung geschrieben," berichtet Evelyn Schollenberger, die in der Nationalparkverwaltung für die Kooperation mit Schulen und Kitas zuständig ist und das Sommercamp ebenfalls begleitete. "Die Lehrkräfte verknüpfen die Erfahrungen auf Föhr direkt mit dem schulischen Unterricht – ein toller Lerneffekt."

Das Camp kam auch bei den Jugendlichen gut an. Am letzten Camptag präsentierten Kleingruppen sich gegenseitig ihre Forschungsergebnisse. "Vorab wusste ich rein gar nichts über Seegraswiesen und dachte, es sind einfach Algen. Dass darin eine so große Artenvielfalt lebt, hat mich überrascht", berichtet Teilnehmerin Larissa begeistert. Alle hätten sehr viel gelernt und mitgenommen: Wie schutzwürdig das Ökosystem Wattenmeer ist, wie groß die Bedeutung der Seegraswiesen, wie das Berufsfeld von Biolog:innen und Geograf:innen aussehen kann und wie es sich anfühlt, bei jedem Wetter Feldforschung zu betreiben.

Alina Claußen | Nationalparkverwaltung/LKN.SH
Schlossgarten 1 | 25832 Tönning | Telefon +49 4861 616 39
alina.claussen@lkn.landsh.de | www.nationalpark-wattenmeer.de

Elisabeth Steindl | Esri Deutschland GmbH
Ringstraße 7 | 85402 Kranzberg | Telefon +49 89 207 005 3528
e.steindl@esri.de | www.esri.de

 

 

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