CASE STUDY
Der Digital Twin macht historisches Industriegelände fit für die Zukunft
Die Aufgabe
Ein Digital Twin soll voestalpine beim Überblick über das fünf Quadratkilometer große Industriegelände in Linz unterstützen. Die größten Herausforderungen für den digitalen Zwilling: Einige Teile des Industriestandorts sind über 80 Jahre alt, deshalb liegen nicht alle Daten in aufbereiteter Form vor, und es müssen zudem branchenspezifische Sonderanforderungen eingehalten werden.
Location Intelligence soll die Probleme lösen und Wechselbeziehungen klar machen, damit die sicherheitsrelevanten und rechtlich geltenden Bestimmungen erfüllt werden können.
Der Kunde
Die voestalpine AG mit Hauptsitz in Linz ist ein weltweit führender Stahl- und Technologiekonzern mit kombinierter Werkstoff- und Verarbeitungskompetenz und betreibt die größte Industrieanlage Österreichs. Der Konzern bekennt sich zu den globalen Klimazielen und arbeitet intensiv an Technologien zur Dekarbonisierung und langfristigen Reduktion der CO₂-Emissionen.
Die Lösung
voestalpine erstellte ein 3D-Modell seines gesamten Geländes. Innerhalb verschiedenen virtuellen Layer gehörte hierzu unter anderem die visuelle Abbildung der 130 Kilometer langen Schienennetze, ebenso wie die der über eine Gesamtlänge von etwa 500 Kilometer verlegten Versorgungsrohrleitungen. Im Digital Twin des Geländes werden alle Rohrleitungen - sowohl unter- als auch oberirdisch - erfasst und können bei Planungsprozessen berücksichtigt werden. Die Informationen werden vor Ort generiert und nahezu in Echtzeit in dem 3D-Modell visualisiert. Über eine Schnittstelle haben zuständige Mitarbeitende außerdem die Möglichkeit, direkt auf Dokumente – beispielsweise bei Wartungsarbeiten - zuzugreifen. Im nächsten Schritt sollen sukzessive Sensordaten in das Modell integriert werden, um die aktuelle Situation auf dem Gelände noch transparenter zu machen.
Eingesetzte Technologie
Der Nutzen
Das 3D-Modell verschafft den nötigen Überblick über alle Anlagen. Außerdem hilft es, bessere Entscheidungen zu treffen, wenn es um Investitionen in neue Transportfahrzeuge geht. Da sich die betreffenden Produktions- und Transportwege modellieren lassen, kann bereits im Vorfeld geprüft werden, ob beispielsweise die Höhe des Hallentors ausreichend ist oder ob genug Platz zum Wenden bleibt. Ähnliches gilt für Wartung und Instandhaltung. Defibrillatoren beispielsweise müssen einerseits laut Vorschrift auf dem Gelände verteilt zugänglich sein. Andererseits ist es wichtig, diese regelmäßig zu testen, damit sie im Notfall einwandfrei funktionieren. Mithilfe des Digital Twin wird dem Werksrettungsdienst beides deutlich erleichtert, da er Dokumente abrufen und einsehen kann, wann und wo für welches Gerät eine Wartung fällig wird.
Mit dem Digital Twin haben wir nicht nur ein schönes Modell, sondern eine ideale Basis für unsere Zukunftsplanung.
Markus Wall, Experte Geoinformatik, voestalpine Stahl Linz GmbH
Zusammenfassung
Das produzierende Unternehmen voestalpine ist sich dank Digital Twin auf Basis von Location Intelligence im Klaren über die teilweise sehr kleinteiligen Elemente seines historisch gewachsenen Geländes. Es hat alle Ebenen und deren Wechselbeziehungen im Auge und erfüllt gleichzeitig stets die sicherheitsrelevanten und rechtlich geltenden Bestimmungen. Um auch in Zukunft innovativ und planungsfähig und damit letztlich auch konkurrenzfähig bleiben zu können, ist das unverzichtbar.
Kontakt
voestalpine Stahl GmbH Linz
Markus Wall (TSI)
voestalpine Straße 3
4020 Linz
Österreich