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Effizient und transparent: Wie Dashboards den Aufbau eines eigenen Glasfasernetzes im Landkreis Cham unterstützen

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Mobilitätswende, KI-Anwendungen, Digitale Verwaltung und vieles mehr: Der ostbayerische Landkreis Cham hat die Bedeutung der Digitalisierung bereits 2009 erkannt und treibt den Breitbandausbau seit fünfzehn Jahren aktiv voran. Um den Herausforderungen der Digitalisierung gerecht zu werden und schnelle Internetverbindungen zu gewährleisten, hat der Landkreis eine wegweisende Entscheidung getroffen: der Landkreis realisiert in Zusammenarbeit mit 37 seiner Kommunen den Breitbandausbau in Eigenregie, um ein eigenes, hochleistungsfähiges Glasfasernetz für die 37 Gemeinden aufzubauen.
Mit dem Ziel, den gesamten Kreis flächendeckend mit einer leistungsstarken digitalen Breitbandinfrastruktur zu versorgen, setzt der Landkreis auf eine zukunftsorientierte Strategie. Ein Teil der Bauleistung wird von lokal ansässigen Unternehmen in der Region erbracht. Damit bleibt ein großer Teil der Wertschöpfung in der Region. Außerdem profitieren davon alle ansässigen Unternehmen und landwirtschaftlichen Betriebe, die hierdurch ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken können. Diese Infrastruktur steigert damit die Attraktivität des gesamten Wirtschafts- und Tourismusstandortes Cham.
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Kundenstimme
„Mit dem Aufbau unserer eigenen Glasfaserinfrastruktur im Landkreis Cham gehen wir einen bedeutenden Schritt in Richtung Zukunft. Das neue Netz wird die Lebensqualität und die wirtschaftlichen Möglichkeiten der Unternehmen und Gründer in unserer Region nachhaltig verbessern. Mithilfe der Esri Dashboards können wir den Ausbaufortschritt dieses für uns enorm wichtigen Projekts in Echtzeit monitoren.“
Klaus Schedlbauer
Werkleiter und Wirtschaftsreferent, Eigenbetrieb „Digitale Infrastruktur Landkreis Cham“
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Besonders im Fokus stehen die Menschen in der Region. Für die Bürgerinnen und Bürger des Landkreis Cham bedeutet der Glasfaserausbau eine erhebliche Verbesserung ihrer Lebens- und Arbeitsbedingungen – von schnellerem Internet im Homeoffice bis hin zu besseren digitalen Bildungs- und Freizeitangeboten. Die in den nächsten Jahren entstehende passive Infrastruktur wird mehr als 29.000 Haushalte an das Netz anschließen.
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Über den Eigenbetreib „Digitale Infrastruktur Landkreis Cham“
Im Jahr 2019 wurde der Eigenbetrieb „Digitale Infrastruktur Landkreis Cham“ gegründet, um ein regionales und kommunales Breitbandnetz als passive Infrastruktur zu errichten. Für insgesamt 19 Ausbaugebiete, sogenannte Cluster, ist die Verlegung von 4000 km Glasfaserkabel und 21.000 km Leerrohren geplant, wodurch rund 19.000 bisher unterversorgte Gebäude mit einer Trassenlänge von 2.300 km angeschlossen werden sollen.
Die Vodafone GmbH ist für den Netzbetrieb und die Versorgung der Haushalte mit bis zu einem Gigabit/s Bandbreite verantwortlich. Ziel des Landkreises ist die Versorgung aller Bürger bis 2029 mit Glasfaser. Aus diesem Grund ist der nächste Ausbauschritt der sogenannten grauen Flecken bereits in Planung.
Branche: Infrastruktur, Öffentliche Versorgung, Verwaltung
Gründungsjahr: 2019
Der Landkreis Cham setzt auf ArcGIS für eine präzise Planung und klare Daten
Seit mehr als 20 Jahren setzt der Landkreis Cham auf die GIS-Technologie von Esri. Das Interkommunale Geoinformationssystem (IkGIS-Cham) steht der Verwaltung, der Bevölkerung und der Wirtschaft zur Verfügung. Seit mehr als 10 Jahren liegt die Koordination des Breitbandausbaus dabei bereits in der Hand des Landkreises. In dieser Zeit wurde eine umfassende GIS-Dokumentation und ein gut strukturierter Datenbestand unter der Federführung von Dr. Ulrich Huber aufgebaut, von dem nun der Breitbandausbau profitiert.
Der Datenbestand umfasst nicht nur eine Vielzahl von Infrastrukturdaten, sondern enthält auch alle genehmigungsrelevanten Informationen zu Natur-, Umwelt- und Baugenehmigungen. Insbesondere in der Zusammenarbeit mit der Vodafone GmbH sowie den verschiedenen beteiligten Bauunternehmen schaffen die vorliegenden Daten eine optimale Arbeits- und Planungsgrundlage.
Auch für zentrale Entscheidungen im Kontext des Glasfaserausbaus seitens des Landkreises wird der Datenbestand umfangreich in Wert gesetzt. So nutzt der Eigenbetrieb „Digitale Infrastruktur Landkreis Cham“ das umfassende Datenmaterial beispielsweise für die Feinplanung in ArcGIS Pro, um daraus das mögliche Tiefbauverfahren zu bestimmen, den Trassenverlauf festzulegen und die Mengen für Tiefbauausschreibungen zu ermitteln.
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Präzise Baudokumentation
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Für die präzise Baudokumentation wurden im Landkreis Cham alle relevanten Infrastrukturen – von Verteilerschränken über Kabelschächte bis hin zu Leerrohren – dreidimensional eingemessen und detailliert erfasst. Das Besondere daran: die Infrastruktur wurde vom ersten Tag an am offenen Kabelgraben lagegenau eingemessen. Ergänzend dazu werden georeferenzierte Bilder zentral bereitgestellt, um eine lückenlose Dokumentation des Ausbaus sicherzustellen. Alle Daten fließen zusammen und werden in einem in Eigenregie erstellten Dashboard übersichtlich visualisiert.
Auch das Baucontrolling profitiert von der innovativen Nutzung von ArcGIS im Landkreis: Wöchentlich wird der Fortschritt des Netzausbaus von den Bauunternehmen digital geliefert und über ArcGIS visualisiert. Das System zeigt auf, welche Trassen bereits gebaut wurden und wie viele Gebäude ans Netz angeschlossen sind. Das übersichtliche Dashboard bietet dem Eigenbetrieb dabei einen umfassenden und aktuellen Überblick nicht nur über den Ausbaustand im Tiefbau, sondern auch über den finanziellen Projektstatus.
Diese zentrale Visualisierung unterstützt nicht nur die Koordination von Baumaßnahmen und die Aufmaßerstellung, sondern erleichtert auch Begehungen und die Projektsteuerung. So stellt der Landkreis Cham sicher, dass der Glasfaserausbau effizient, transparent und zielgerichtet umgesetzt wird.
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Übergreifende Koordination für ein komplexes Projekt mit dem Eigenbetrieb Digitale Infrastruktur
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Der Glasfaserausbau im Landkreis Cham ist ein Projekt von beeindruckendem Ausmaß. Mehr als 19.000 Gebäude werden schrittweise an das Glasfasernetz angeschlossen. Dafür müssen über 2.300 Kilometer Trasse gebaut werden. Die Arbeiten führen dabei durch anspruchsvolles Gelände mit Höhendifferenzen von über 1.000 Metern. Zudem müssen Abschnitte in felsigem Untergrund bewältigt werden. Diese Herausforderungen erfordern präzise Planung, exakte Steuerung und hohe Fachkompetenz.
Um den Ausbau effizient umzusetzen, setzt der Landkreis auf ein erfahrenes Team aus Expert:innen für Bauleitung, Vermessung, GIS, Netzplanung, Materialmanagement und Digitalisierung. Der Aufbau dieses Teams war eine der initialen Herausforderungen, da für den Eigenbetrieb zunächst von Grund auf neue Strukturen geschaffen werden mussten. Neben der Suche nach qualifiziertem Personal wurden vollständig neue Unternehmensstrukturen geschaffen und detaillierte Leistungsverzeichnisse für den Aufbau des Glasfasernetzes erarbeitet. Der Eigenbetrieb setzte vom ersten Tag an auf digitale Lösungen.
Das Projekt wird mit Fördermitteln von Bund und Land kofinanziert. Das bringt klare vergaberechtliche Vorgaben mit sich. Ein Großteil der Leistungen muss daher europaweit ausgeschrieben werden – eine zusätzliche Herausforderung, die eine optimale Koordination erfordert. Dank der langjährigen Erfahrung des heutigen Werkleiters Klaus Schedlbauer, der bereits seit 2008 die Breitbandkoordination im Landkreis verantwortet, konnte der Aufbau erfolgreich vorangetrieben werden. Bei komplexeren Themen wie dem Vergaberecht und der Netzplanung greift der Eigenbetrieb auf das Know-how von spezialisierten Fachfirmen zurück.
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Cloud, GIS und Co.: Die Basis für einen reibungslosen Ausbau
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Innovative Software-Lösungen stehen seit der Gründung des Eigenbetriebs im Jahr 2019 konsequent im Fokus. Mit der digitalen Erfassung aller Protokolle, einer umfassenden Dokumentation, automatisierten Workflows sowie verschiedenen Apps wird der gesamte Ausbau effizient gesteuert und überwacht. Der Datenaustausch erfolgt dabei über moderne Cloudlösungen. Eine intensive und detaillierte Projekt- und Netzplanung bildet die Grundlage des Erfolgs. Besonders entscheidend war auch die Kamerabefahrung der Ausbaustrecken sowie die Nutzung des interkommunalen GIS, das bereits eine Vielzahl von Infrastrukturen wie Strom-, Wasser- und Abwassernetze, Schutzgebiete und bauliche Vorgaben dokumentiert. Diese digitalen Werkzeuge tragen wesentlich zur reibungslosen Abwicklung der Baumaßnahmen bei.
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Digitale Transparenz im Landkreis Cham: So profitieren Kommunen und die Bevölkerung vom Glasfaserausbau
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Der Glasfaserausbau im Landkreis Cham zählt zu den größten Projekten seiner Art in Bayern sowie in Deutschland. Um dieses Mammutprojekt erfolgreich zu meistern, setzt der Landkreis auf ArcGIS, das als zentrale Drehscheibe und Plattform für die Zusammenarbeit und den Datenaustausch dient.
Dank dieser Technologie erhalten sowohl Kommunen als auch Bürger:innen regelmäßige und transparente Einblicke in den Fortschritt des Breitbandprojekts. Auf diesem Weg wird nicht nur das Vertrauen in das Projekt gestärkt, sondern auch die Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten erleichtert. Mit ArcGIS als verbindende Plattform treibt der Landkreis Cham den Glasfaserausbau effizient voran.
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Konkrete Information für alle Beteiligten
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Die umfangreiche Datenlage ermöglicht es dem Landkreis unter anderem, den Bürgern eine konkrete Auskunft zu den zukünftig verfügbaren Bandbreiten am Wohnort zu erteilen. Über die zentrale Geodatenbank können Anwohnende die aktuellen Fortschritte und Planungen transparent verfolgen. Nach der Prüfung der Vermessungsdaten werden diese in ArcGIS übernommen und wöchentlich der Bevölkerung zur Verfügung gestellt.
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Für die Kommunen bietet ArcGIS zusätzliche Funktionen: Über ein internes ArcGIS Enterprise Portal erhalten sie einen noch detaillierteren Einblick in den Ausbaustand. Neben der errichteten Infrastruktur werden auch die zukünftigen Planungen abgebildet, während der Ausbaufortschritt in einem Dashboard visuell aufbereitet wird. Darüber hinaus stehen die gebauten Trassen in ArcGIS Enterprise als Leitungsauskunft bereit, wodurch die Kommunen bei der Planung und Koordination eigener Projekte optimal unterstützt werden.
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Esri Technologie im Einsatz
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ArcGIS wird als zentrale Plattform umfassend genutzt und bildet die Grundlage für die Breitbandplanung, die Bauausführung, -dokumentation und -überwachung sowie das Baucontrolling. Über die letzten 10 Jahre wurden alle relevanten Infrastrukturen in das GIS des Landkreises eingearbeitet, darunter z. B. Wasserleitungen, Stromnetze und Verkehrswege. Auch Bildaufnahmen, die bei Abfahrungen der auszubauenden Strecken erfasst wurden, fließen ein in den Datenbestand. Hinzu kommen die Daten des wachsenden Ausbaus der Breitbandinfrastruktur und der zugehörigen Dokumentationen.
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Der Nutzen
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Der Landkreis Cham demonstriert eindrucksvoll, wie die konsequente Nutzung moderner Geoinformationssysteme nicht nur die Verwaltung optimiert, sondern auch die Grundlage für innovative Infrastrukturprojekte wie den Glasfaserausbau schafft. Mit dem Eigenausbau hat der Landkreis das Steuerrad selbst in der Hand und kann eigenständig entscheiden, in welchem Umfang, an welchen Stellen und in welcher Qualität das Glasfasernetz ausgebaut wird. Diese Autonomie ermöglicht es dem Landkreis, gezielt auf die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger einzugehen, die Erschließung unterversorgter Gebiete zu priorisieren und gleichzeitig eine zukunftssichere digitale Infrastruktur zu schaffen.
Der eigene Ausbau lohnt sich dabei in mehrfacher Hinsicht: Ein Großteil der Wertschöpfung verbleibt in der Region, wodurch lokale Unternehmen profitieren und die wirtschaftliche Stärke des Landkreises nachhaltig gefördert wird.
Die übersichtliche und optische Darstellung der relevanten Zahlen in einem Dashboard gibt dem Eigenbetrieb einen schnellen und umfassenden Einblick in den aktuellen Projektstatus. So können Fortschritte jederzeit nachverfolgt und Probleme frühzeitig identifiziert werden. Zudem ist die Visualisierung des Ausbaustandes auf digitalen Karten ein wertvolles Werkzeug, insbesondere bei der Begehung von Baumaßnahmen. Diese digitalen Hilfsmittel tragen erheblich zur Effizienzsteigerung und präzisen Steuerung des Projekts bei.
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Digitalisierung im Fokus: Ein Blick in die Glasfaser-Zukunft im Landkreis Cham
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Der Landkreis Cham geht mit seinem Glasfaserausbau zukunftsorientiert voran und setzt dabei konsequent auf moderne digitale Lösungen. Mit dem Ausbau der sogenannten weißen und grauen Flecken sowie über eigenwirtschaftliche Ausbauvorhaben von Telekommunikationsunternehmen, verfolgt der Eigenbetrieb das ambitionierte Ziel, bis 2029 alle 49.000 Gebäude im Landkreis an das Glasfasernetz anzubinden. Diese umfassende Maßnahme wird eine Datenautobahn mit einer Gesamtlänge von etwa 3.000 Kilometern schaffen, die als Grundlage für die wirtschaftliche Entwicklung der Region dient.
Dank der konsequenten Nutzung von Geoinformationssystemen und innovativen digitalen Tools profitieren nicht nur die Bürgerinnen und Bürger von einer schnellen, zuverlässigen Internetverbindung, sondern auch die Verwaltung und Unternehmen im Landkreis. Die klare Visualisierung des Ausbaustandes ermöglicht eine präzise Steuerung des Projekts und garantiert, dass der Ausbau effizient und bedarfsgerecht voranschreitet.
Auch die Digitalisierung der Baumaßnahmen wird stetig intensiviert. Aktuell werden verschiedene Geräte zur digitalen Dokumentation und Aufmaßerstellung getestet, um auch bei der Umsetzung von Bauprojekten maximale Effizienz und Genauigkeit zu erzielen.
Durch diese digitalen Innovationen stellt der Landkreis Cham sicher, dass die Glasfaser-Infrastruktur nicht nur schnell ausgebaut, sondern auch langfristig zuverlässig betrieben wird. So schafft der Landkreis nicht nur eine moderne digitale Infrastruktur, sondern stärkt zugleich die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit und Lebensqualität seiner Bürgerinnen und Bürger.
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Kontakt
Werkleiter Dipl.Ing. MBA Klaus Schedlbauer
Digitale Infrastruktur Landkreis Cham
Hans-Eder-Straße 28 a
93413 Cham
E-Mail: glasfaser@lra.landkreis-cham.de
Telefon: +49 (9971) 78 855
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